Integriertes Wasserressourcen-Management
Wasser hat eine enorme Bedeutung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung und hat auch eine grundlegende Funktion für die Erhaltung der natürlichen Umwelt. Wasser ist jedoch nur eine von mehreren lebenswichtigen natürlichen Ressourcen, und es ist unbedingt notwendig, dass Wasser mitsamt seinem Management nicht isoliert betrachtet wird. Die traditionelle und sehr fragmentierte Betrachtungsweise der Wasserbewirtschaftung ist nicht mehr tragfähig, denn nur ein ganzheitlicher Ansatz ist zukunftsträchtig.
Dies ist der Grundgedanke des Integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM), das inzwischen international als der richtige Weg für eine effiziente, gerechte und nachhaltige Entwicklung und Bewirtschaftung der begrenzten Wasserressourcen der Welt und für die Bewältigung von Konflikten um diese Ressource anerkannt ist.
Integriertes Wasserressourcenmanagement wurde vom Technischen Ausschuss der Global Water Partnership (GWP) definiert als "ein Prozess, der die koordinierte Entwicklung und Bewirtschaftung von Wasser, Land und verwandten Ressourcen fördert, um das daraus resultierende wirtschaftliche und soziale Wohlergehen auf gerechte Weise zu maximieren, ohne die Nachhaltigkeit lebenswichtiger Ökosysteme zu gefährden".
IWRM basiert auf den drei Grundsätzen: soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Effizienz und ökologische Nachhaltigkeit.
Die Probleme im Überblick
Die Süßwasserressourcen der Welt stehen unter zunehmendem Druck. Bevölkerungswachstum, steigende wirtschaftliche Aktivitäten und ein exaltierter Lebensstandard führen zu einem verstärkten Wettbewerb um die begrenzten Süßwasserressourcen und so zu Konflikten. Zudem müssen Menschen, welche in extremer Armut leben, Boden- und Waldressourcen oftmals übernutzen, was sich wiederum oft negativ auf die Wasserressourcen auswirkt. Das Fehlen von Umweltschutzmaßnahmen führen zu einer weiteren Verschlechterung unserer Wasserressourcen.
Die Weltbevölkerung ist im 20. Jahrhundert etwa um das Dreifache gewachsen, während die Wasser Wasserverbrauch um das Siebenfache gestiegen ist. Es wird geschätzt, dass schätzungsweise ein Drittel der Weltbevölkerung in Ländern lebt, die mit mittlerem bis hohem Wasserstress leben.
Die Verschmutzung von Wasser ist untrennbar mit menschlichen Aktivitäten verbunden. Wasser dient nicht nur den Grundbedürfnissen des biotischen Lebens und der industriellen Prozesse, sondern dient auch als Senke und Transportmechanismus für häusliche, landwirtschaftliche und industrielle Abfälle. Die durch die Verschmutzung verursachte Verschlechterung der Wasserqualität beeinflusst die Nutzbarkeit des Wassers flussabwärts, bedroht die menschliche Gesundheit und das Funktionieren der aquatischen Ökosysteme, wodurch die tatsächliche Verfügbarkeit verringert und der Wettbewerb um Wasser von angemessener Qualität verschärft wird.
Die oben genannten Probleme werden verschärft durch Unzulänglichkeiten bei der Wasserbewirtschaftung. Sektorspezifische Ansätze zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen waren und sind immer noch vorherrschend; Dies führt zu einer fragmentierten und unkoordinierten Entwicklung und Bewirtschaftung der Ressource. Außerdem wird die Wasserbewirtschaftung in der Regel Institutionen überlassen, deren Legitimität und Wirksamkeit zunehmend in Frage gestellt werden. Das Gesamtproblem wird also verursacht durch eine ineffiziente Verwaltung und einen verstärkten Wettbewerb um die endliche Ressource.